Häfen

von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter

Koordination

Koordination

Das Projekt Koordination sichert die allgemeine Koordination, die inhaltliche und strategische Abstimmung sowie die Kommunikation organisatorischer Belange zwischen den am SPP beteiligten Wissenschaftlern. Dazu gehört insbesondere die unbedingt notwendige Vernetzung der einzelnen Teilprojekte durch Konferenzen und Workshops.

Der Rhein als europäische Verkehrsachse

Der Rhein als europäische Verkehrsachse

Der Rhein als großer, Mitteleuropa durchfließender Strom besaß schon in vorgeschichtlicher Zeit als Wasserstraße Bedeutung, die mit der Ankunft der Römer noch einmal beachtlich anwachsen sollte. Zur Erschließung der germanischen Provinzen, wozu der Bau und die Unterhaltung von militärischen und zivilen Anlagen gehörte, bedurfte es vieler Rohstoffe und Waren, deren Transport in erster Linie über den Wasserweg erfolgte. Die neuen Ansiedlungen am Rhein besaßen deshalb Häfen, Verlade- und Anlegestellen, die zwar oft bekannt, aber selten gut erforscht sind. Das gleiche gilt für die Transportgüter, für deren Herkunft, Aufkommen und Transfer es bislang noch keine systematische Erfassung gibt. Nun haben sich mehrere Einrichtungen und Institutionen zu einem Verbundprojekt zusammengeschlossen, um diese Forschungslücke zu füllen. In einer ersten Projektphase werden intensiv Fundstellen prospektiert und die Transportwege einzelner aussagekräftiger Warengruppen, wie Keramik oder Stein, rekonstruiert. In einer zweiten Projektphase sollen die Ergebnisse zusammengeführt werden, um regionale und überregionale Distributionssysteme, besonders in Hinblick auf die Herausbildung späterer mittelalterlicher Märkte, zu rekonstruieren.

Die thrakische Hafenstadt Ainos

Die thrakische Hafenstadt Ainos

Die antike Hafenstadt Ainos (heute Enez / Türkei) liegt in der Nordägäis, im Mündungsgebiet des Flusses Hebros (türk. Meriç, griech. Evros). Durch den Verlandungsprozess befindet sich Ainos - ehemals ein bedeutender Knotenpunkt der Handelsschifffahrt in Antike und byzantinischer Zeit - heute mehrere Kilometer vom Meer entfernt. Im Rahmen des Projektes werden geoarchäologische, geophysikalische und archäologische Methoden zur Lokalisierung und Datierung der Hafenanlagen eingesetzt. Darüber hinaus sollen der raumzeitliche Verlauf des Verlandungsprozesses ermittelt und die Veränderung der Siedlungstopographie durch den Landschaftswandel analysiert werden.

Häfen an der Balkanküste des byzantinischen Reiches

Häfen an der Balkanküste des byzantinischen Reiches

Das Projekt befasst sich mit dem Küstenabschnitt, der geographisch von Dalmatien über die Ägäis in den westlichen Schwarzmeerraum bis zur Donaumündung reicht. Anhand der Auswertung sämtlicher zur Verfügung stehender literarischer Quellen und archäologischer Befunde wird eine möglichst vollständige Erfassung der Küstenorte, Buchten und Flussmündungen angestrebt. Dadurch werden Differenzierungen der jeweiligen lokalen Bedeutung von Hafenplätzen bzw. für die regionale Kommunikation sowie den Fernhandel möglich. Durch die Kooperation des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz mit der Universität Wien und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften kann auch das Material der „Tabula Imperii Byzantini“ nutzbar gemacht werden, um erstmals systematisch die mittelalterlichen Hafenplätze der Balkanhalbinsel zu dokumentieren und im gesamteuropäischen Kontext des SPP 1630 zu analysieren.

Kommunikationsraum Adria

Kommunikationsraum Adria

Das Projekt "Kommunikationsraum Adria" untersucht die italischen Häfen der Westküste während der römischen Kaiserzeit.

Hafenverwaltung im Byzantinischen Reich

Hafenverwaltung im Byzantinischen Reich

Das Projekt widmet sich auf einer breiten Quellengrundlage (historiographische und hagiographische Texte, Verwaltungsschriftgut, Siegel, archäologische Funde, juristische Quellen, Briefe etc.) den administrativen Strukturen und der Funktionalität byzantinischer Häfen im Zeitraum vom frühen 7. bis zum späten 11. Jahrhundert. Es richtet den Blick auf die hafenspezifischen Beamten und ihre Ressorts sowie auf die Organisation des Hafenbetriebs (Lagerwirtschaft, Steuer- und Zollerhebung etc.).

Binnenhäfen in Zentraleuropa

Binnenhäfen in Zentraleuropa

Das Projekt untersucht sowohl aus archäologischer wie auch historischer Perspektive die früh- und hochmittelalterliche Binnenschifffahrt zwischen Mittelmeer, Nord- und Ostsee an zentralen europäischen Verkehrsleitlinien wie Main, Rhein, Rhône, Saône und Po. Neben der überregionalen historisch-archäologischen Deutung des Phänomens Binnenschifffahrt wenden sich die archäologischen Untersuchungen besonders den drei Regionalstudiengebieten Main/Saale, nördlicher Oberrhein, Rhône/Saône und Po und konkreten Mikrostudiengebieten in diesen zu. Der historische Arbeitsteil beleuchtet indessen einerseits die Nutzung von Flüssen als Verkehrswege der römisch-deutschen Könige und andererseits die Rolle und Bedeutung der Binnenschifffahrt im Rahmen der klösterlichen Grundherrschaft.

Fossa Carolina

Fossa Carolina

Bei der Ortschaft Graben (Mittelfranken) haben sich die Reste der Fossa Carolina erhalten. Der Kanal wurde Schriftquellen zufolge 793 auf Initiative Karls des Großen zur Überwindung der europäischen Hauptwasserscheide errichtet. Er zählt zu den bedeutendsten wasserbaulichen Großprojekten des Frühmittelalters. Im Schwerpunktprogramm wird der Karlsgraben als Knotenpunkt der wassergestützten Verkehrssysteme zwischen Donau und Rhein erforscht. Dazu werden der Kanal, die zugehörigen Häfen an Altmühl und Rezat, ihr Siedlungsumfeld sowie ihre Umweltbedingungen von einem interdisziplinären Team der Universitäten Jena und Leipzig sowie dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege mithilfe archäologisch-historischer und geoarchäologischer Methoden untersucht.

Ostseeküste

Ostseeküste

Der Ostseeraum bildete während des frühen Mittelalters die Kontaktzone zwischen den skandinavischen Königreichen, dem fränkischen Reich und den baltischen bzw. slawischen Stammesgebieten. In dem während des frühen und hohen Mittelalters von Slawen besiedelten Gebiet zwischen der Wismar Bucht und der Danziger Bucht sind derzeit neun Seehandelsplätze nachgewiesen, deren Häfen zentrale Schnittstellen zwischen dem Land- und Wassertransport darstellten. Im Rahmen des Forschungsvorhabens ist eine systematische und interdisziplinäre Erforschung der Hafenstrukturen dieser frühmittelalterlichen Fundplätze unter topographischen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten vorgesehen.

Nordseeküste

Nordseeküste

Zwischen dem 7. und 12. Jahrhundert entstanden an der südöstlichen Nordseeküste zahlreiche Gewerbe- und Handelsniederlassungen, deren gemeinsames Merkmal ihre Ausrichtung auf die überregionalen Wasserwege und damit auf die Handelsschifffahrt ist. Obwohl davon auszugehen ist, dass diese Plätze über Hafenanlagen verfügten, sind entsprechende Einrichtungen im gesamten deutschen Nordseeküstenraum bislang kaum bekannt. Ziel dieses Forschungsvorhabens ist es, mit Hilfe von Bohrungen, geophysikalischen Messungen und archäologischen Sondagen Hafenanlagen zu lokalisieren und zu prospektieren, um Hinweise auf ihre Struktur, Konstruktion und Funktionalität sowie ihre wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung zu gewinnen. Das Projekt wurde gemeinsam vom NIhK, dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein und der Ostfriesischen Landschaft beantragt.

Der Handelsplatz Rungholt (Nordfriesland)

Der Handelsplatz Rungholt (Nordfriesland)

Die Küstenregion Nordfrieslands unterlag etwa ab dem 11. Jh. durch den einsetzenden Deichbau einem intensiven geomorphologischen Wandel. Diese Urbarmachung weiter Marschflächen bot dabei ab dem 12. und 13. Jh. das Potential einer Etablierung neuer seewärtiger Siedlungs- und Handelsstandorte jenseits des Geestrands, für die infolge verheerender Kulturlandschaftsverluste durch mittelalterliche Sturmfluten bislang jedoch ausschließlich historische, kartographische und archäologische Hinweise vorliegen.

Ausgehend vom Handelsplatz Rungholt fokussiert das Projekt daher drei potentielle Hafenstandorte entlang der Hever mit dem Ziel, dezidierte geoarchäologische Kenntnisse zur ihrer Lage, Bedeutung und Einbindung in die Paläoumwelt zu gewinnen. Geophysikalische, sedimentologische, paläogeographische und geoarchäologische Untersuchungen im Wattenmeer sollen dabei erstmalig eine Rekonstruktion der Paläoküstenlandschaft unter Berücksichtigung von Meeresspiegelveränderungen und Sturmflutereignissen im Kontext früher nordfriesischer Landgewinnungsmaßnahmen ermöglichen.

Im Netzwerk fluvialer Häfen

Im Netzwerk fluvialer Häfen

Effizienz und Infrastrukturausbau der Binnengewässer und ihrer Fahrzeuge

HaNoA - Häfen im Nordatlantik

HaNoA - Häfen im Nordatlantik

HaNoA untersucht Häfen der Zeit von etwa 800 bis 1300 in Island, Grönland, Shetland, den Färöer Inseln und Westnorwegen mit Methoden der Maritimen Archäologie, Geschichte, Nordischen Philologie, Geologie, Petrologie, Geomorphologie, Geographie, sowie Meteorologie und Ozeanographie. Im Fokus der Untersuchungen stehen die Topographie dieser wikingerzeitlichen und mittelalterlichen Häfen, die Funktion ihrer Bestandteile, die geomorphologischen Veränderungen, die sie durchlebten, die Rolle von Ballast sowie ozeanographische Charakteristika. Das Projekt umspannt einen zusammenhängenden historischen Wirtschaftsraum. Den Häfen kommt dabei eine Schlüsselrolle im wikingerzeitlichen Besiedlungs- und Kolonisationsprozess dieser Inseln zu. Hinterlassenschaften an Land und unter Wasser werden gemeinsam untersucht, um ein holistisches Verständnis der Häfen aus nautischer und wirtschaftsgeschichtlicher Perspektive zu gewinnen.

Geophysikalisches Zentralprojekt

Geophysikalisches Zentralprojekt

Das Ziel des geophysikalischen Zentralprojektes ist die Prospektion archäologischer Stätten, die in der Übergangszone vom Land zum Gewässer gelegen sind. Für die Prospektion dieser amphibischen Zone können abseits der Uferlinie auf der Land- und Gewässerseite jeweils bereits etablierte geophysikalische Messmethoden (Magnetik, Elektrik, Georadar) mit gewissen Einschränkungen genutzt werden. Besonders jedoch für den amphibischen Bereich sollen neue Verfahren zum Imaging der Untergrundstruktur durch seismische Grenzflächenwellen entwickelt werden.

Standorte an denen Messungen durchgeführt werden sollen sind Island, die deutsche Nordsee- und Ostseeküste, der Rhein bei Bonn sowie eine Lokation in der Türkei.

 

Datenzusammenführung

Datenzusammenführung

Im Rahmen der Informationszusammenführung werden die Kerninformationen der einzelnen Projekte zu Häfen und hafenrelevanter Infrastruktur in einem relationalen Datenmodell zusammengestellt und unter Wahrung der jeweiligen Autorenrechte den anderen Projekten zur Verfügung gestellt. Damit wird eine übergreifende und konsistente Datenbasis geschaffen.

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