Großbaustelle 793 in München
Bereits mehr als 1000 Jahre vor der Erbauung des Ludwig-Donau-Main-Kanals Mitte des 19. Jahrhunderts ließ Karl der Große einen Kanal errichten, um die Flusssysteme von Rhein und Donau miteinander zu verbinden. Damit sollte die europäische Hauptwasserscheide überwunden und die Schiffahrt zwischen Nordsee und Schwarzem Meer entscheidend erleichtert werden. Dieses ambitionierte Vorhaben hat in der Landschaft Spuren hinterlassen, die noch heute von einem der bedeutendsten
wasserbaulichen Großprojekt des Frühen Mittelalters Zeugnis abgeben. Ein aktuelles Forschungsprojekt untersucht den »Karlsgraben« als Bindeglied der Hafen-Netzwerke an Rhein und Donau. Dabei wird nicht nur das Bauwerk selbst untersucht, sondern es wird auch der Frage nachgegangen, wie sich das Bauvorhaben auf die umgebende Siedlungslandschaft auswirkte.
Die Ausstellung führt die Besucherinnen und Besucher in den laufenden Forschungsprozess; sie beschäftigt sich mit Fragen nach planerischen und technischen Voraussetzungen des Kanalbaus, aber auch nach der Art und Weise seiner Nutzung, nach wirtschaftlichen und machtpolitischen Aspekten. Und nicht zuletzt zeigt sie, mit welchen Methoden die Wissenschaft
diese Fragen beantworten will.
Die Ausstellung basiert auf aktuellen Forschungen des DFG-Schwerpunktprogramms »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter«. Der Karlsgraben, der sich in der Nähe von Treuchtlingen in Mittelfranken befindet, wird derzeit von Forscherteams der Universität Jena, der Universität Leipzig und des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms untersucht.
Ausstellungsort
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Hofgraben 4, 80539 München
Tel. 089 2114-0
www.blfd.bayern.de
Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag 10–18 Uhr
Freitag 10–16 Uhr
Am Tag der Deutschen Einheit geschlossen.
Der Eintritt zur Ausstellung, zu den Vorträgen und Führungen ist frei.