Häfen

von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter

Die DFG lädt zum jährlichen Plenartreffen des SPP in das RGZM im Januar 2014 ein.

Am 6. und 7. Dezember 2013 findet an der Universität Rostock eine Tagung statt: "Schnittstellen zwischen Land und Wasser. Bildliche Hafendarstellungen...

Am 15.11.2013 findet das erste Arbeitstreffen des Verbundprojektes Rhein in Bonn statt: Märkte, Rohstoff- und Warentransporte im Kontext rheinischer...

Ein Workshop "Theory and models" findet am 17. und 18. Oktober 2013 im Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) Mainz statt.

In einer gemeinsam mit dem Frankenbund (Gruppe Weißenburg) ausgerichteten Tagung werden neben neuen Ergebnissen und aktuellen Arbeiten auch die...

DFG richtet Schwerpunktprogramm Häfen ein

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung des Schwerpunktprogramms „Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter. Zur Archäologie und Geschichte regionaler und überregionaler Verkehrssysteme“ beschlossen. Als Laufzeit sind sechs Jahre vorgesehen.

Das neu eingerichtete Schwerpunktprogramm möchte einerseits unterschiedliche Richtungen einer zeitlich und räumlich weit gefächerten europäischen Hafenforschung aufgreifen, interdisziplinär vernetzen und methodisch fortführen. Andererseits sollen auch naturwissenschaftliche Werkzeuge weiterentwickelt und erprobt werden, die zur Prospektion und Validierung von bislang unbekannten Hafenbefunden dienen können. Dabei wird sich das Schwerpunktprogramm auf jene Häfen konzentrieren, die primär zivilen Nutzungen unterlagen, ohne dass dabei militärische Anlagen und Schnittflächen umgangen oder ausgegrenzt werden dürfen. Nicht einbezogen werden allerdings solche Anlagen, die rein militärischen Zwecken dienten.

Das Arbeitsgebiet umfasst Europa in seiner gesamten geografischen Ausdehnung. Grundgerüst der geographischen Bestimmung des Arbeitsraumes sind zum einen die Meere und Binnenmeere Europas – Atlantik, Mittelmeer, einschließlich seiner afrikanischen Küste, sowie Nordsee und Ostsee –, die durch Seehäfen erschlossen werden.

Zum anderen sind die großen, schiffbaren Flüsse Europas wie Rhein, Rhone, Elbe, Oder und Donau mit ihren Zuflüssen von Bedeutung, da sie eine Verbindung zwischen Nord-/Ostsee und Schwarzem Meer beziehungsweise Mittelmeer herstellen und Binnenhäfen aufweisen, die das Zentrum regionaler Verkehrsnetze bilden. An diese wiederum angebundene Flussgebiete erschließen einerseits die ökonomischen Ressourcen des Hinterlandes, andererseits erlauben sie den weiträumigen Warentransfer. Damit stellen Hafenanlagen Teile grundlegender Infrastrukturen dar.

Die gewählte Zeitspanne reicht von der Römischen Kaiserzeit bis ins 13. Jahrhundert. An den chronologischen und geografischen Rändern des hiermit definierten Untersuchungsrahmens werden sich zwangsläufig Unschärfen ergeben, deren Potenzial für das allgemeine Verständnis der Phänomene und für die Erstellung übergreifender Interpretationsmodelle jedoch im Einzelfall zu prüfen sein wird. In der Zusammenschau suggeriert die Entwicklung in einzelnen Regionen und Zeitabschnitten bislang den Eindruck, isoliert und ohne Bezug zueinander zu stehen. Die bereits auf eine Jahrhunderte währende Tradition zurückblickenden Hafenanlagen des Mittelmeeres scheinen konstruktiv und funktional zunächst wenig mit den gleichzeitigen Strukturen der Binnenschifffahrt in den römischen Provinzen oder den sich im Frühmittelalter entwickelnden Seehandelsplätzen Nordeuropas vergleichbar zu sein. Dagegen vermag die Schiffsarchäologie durchaus technikgeschichtliche Verbindungen zwischen der Mittelmeerwelt und den Regionen nördlich der Alpen herzustellen. Ebenso stellt der historisch und archäologisch nachweisbare Fernhandel eine Möglichkeit für den Transfer von Kenntnissen zur baulichen Ausgestaltung und dem Betrieb von Hafenanlagen dar.

Diese stark regional und chronologisch geprägte Sichtweise ist auch durch die Spezialisierung archäologischer und historischer Disziplinen begründet. So arbeiten in den genannten Teilbereichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die der Vor- und Frühgeschichte, der Klassischen und Provinzialrömischen Archäologie, der Alten und Mittelalterlichen Geschichte sowie der Byzantinistik zuzuordnen sind. Eine besondere Qualität wird das Schwerpunktprogramm durch die Zusammenführung verschiedener Wissenschaftskulturen mit unterschiedlichen Forschungstraditionen erhalten. Dabei wird die übergreifende Themenstellung mit ihren methodischen Grundkonstanten dazu führen, die jeweils unterschiedliche Quellenlage aufzulösen und gemeinsame Interpretationsansätze zu ermöglichen. Und dies gelingt zugleich in enger Abstimmung und Vernetzung mit relevanten, auch maritim orientierten Naturwissenschaften.

Informationsquelle: DFG

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