Der Rhein als großer, Mitteleuropa durchfließender Strom besaß schon in vorgeschichtlicher Zeit als Wasserstraße Bedeutung, die mit der Ankunft der Römer noch einmal beachtlich anwachsen sollte. Zur Erschließung der germanischen Provinzen, wozu der Bau und die Unterhaltung von militärischen und zivilen Anlagen gehörte, bedurfte es vieler Rohstoffe und Waren, deren Transport in erster Linie über den Wasserweg erfolgte. Die neuen Ansiedlungen am Rhein besaßen deshalb Häfen, Verlade- und Anlegestellen, die zwar oft bekannt, aber selten gut erforscht sind. Das gleiche gilt für die Transportgüter, für deren Herkunft, Aufkommen und Transfer es bislang noch keine systematische Erfassung gibt. Nun haben sich mehrere Einrichtungen und Institutionen zu einem Verbundprojekt zusammengeschlossen, um diese Forschungslücke zu füllen. In einer ersten Projektphase werden intensiv Fundstellen prospektiert und die Transportwege einzelner aussagekräftiger Warengruppen, wie Keramik oder Stein, rekonstruiert. In einer zweiten Projektphase sollen die Ergebnisse zusammengeführt werden, um regionale und überregionale Distributionssysteme, besonders in Hinblick auf die Herausbildung späterer mittelalterlicher Märkte, zu rekonstruieren.