
Kommunikationsraum Adria
Funktionale Beschaffenheit von Hafenstädten mit ihren Anlagen an der italischen und dalmatischen Küste während der römischen Kaiserzeit
Nach der Einrichtung der Provinz Dalmatia 9 n. Chr. durch Augustus und einem Rückgang der Piraterie expandierten viele italische Familien in die Hafenstädte und das Hinterland des östlichen Adriagebiets. Sie trugen zusammen mit den ortsansässigen Eliten durch wirtschaftliche Aktivitäten maßgeblich zur Prosperität der Region bei. Naturräumliche Gunstfaktoren, vorhandenes technisches Knowhow sowie die Möglichkeit der logistischen Anbindung an Landhandelswege und das Hinterland spielten bei der Ausbildung eines ›Kommunikationsraums Adria‹ ebenso eine große Rolle wie regionale und überregionale politische Entwicklungen und transadriatische Familienkontakte. Das Vorhaben baut inhaltlich wie methodisch auf den Ergebnissen des Vorgängerprojektes zu den kaiserzeitlichen Küstenhäfen an der tyrrhenischen Küste auf. Es analysiert und gewichtet die genannten Standortfaktoren vor dem Hintergrund der Frage nach der Bedeutung der ost- und westadriatischen Küstenhäfen für den regionalen und überregionalen Handel. Ansatzpunkte zur Auslotung der Wirtschaftlichkeit bilden die Untersuchung der Hafenarchitekturen und ihrer infrastrukturellen Einbindung in das jeweilige Stadtgefüge und die Nutzung von bzw. der Zugang zu Ressourcen im Hinterland.