Harbours

from the Roman Period to the Middle Ages

„Glas als Fernhandelsprodukt im frühen Mittelalter – Köln und der Norden“

 

Workshop, 20.-22.3.2018 im Sydvestjyske Museer, Ribe (Dänemark)

Im Rahmen des Schwerpunktprogrammes „Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter“ (SPP 1630) findet vom 20.-22.3.2018 ein weiterer Workshop zu frühmittelalterlichem Glas als Fernhandelsprodukt statt; Tagungsort ist Ribe (Dänemark).

Im Rahmen eines ersten Glasworkshops in Köln (8.-10.11.2016) wurden ausgehend vom Glasexport  und -handel aus dem frühmittelalterlichen Hafen Köln die Reichweite und der Umfang des Materials in den einzelnen SPP-Projekten aus dem Nord- und Ostseeraum sowie anderer Häfen, Strand- und Ufermärkte zwischen Köln und Ribe charakterisiert. Zudem wurden Vorgehensweise und Fragestellungen einer weiträumigen Analyse von frühmittelalterlichem Glas durch naturwissenschaftliche Methoden vorgestellt, die eine Vergleichbarkeit aller Glasfunde im Untersuchungsgebiet ermöglichen, und eine erste gemeinsame Beprobung oder Untersuchung von Glasfunden aus verschiedenen SPP-Projekten angeregt.

Die Ergebnisse dieser chemischen Analysen sollen auf dem zweiten Workshop durch die einzelnen Projekte vorgestellt und anhand der Glasfunde Handelsbeziehungen zu anderen Häfen – vor allem im Ost-und Nordseeraum – beleuchtet werden. Der Workshop soll damit einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte des frühen Mittelalters liefern, da anhand dieser naturwissenschaftlichen Untersuchungen der Export von frühmittelalterlichem Glas von Köln in den Nord- und Ostseeraum, aber auch in den angelsächsischen Raum überprüft werden kann.

Für den Workshop sind daher interdisziplinäre Beiträge vorgesehen, die unter den Aspekten Glashandel und lokaler Glasproduktion die Ergebnisse archäologischer und naturwissenschaftlicher Untersuchungen vorstellen und diskutieren. Neben den SPP-Projekten Rhein, Nordsee, Ostsee und Binnenhäfen sollen auch laufende Untersuchungen zu frühmittelalterlichen Gläsern außerhalb des SPP einbezogen werden (u.a. England, Schweden, Norwegen, Polen), um einen weiträumigen Vergleich von Glasfunden und deren Distribution zu ermöglichen. Mit Bezug auf den Kölner Workshop – auch als Referenz für zukünftige Glasforschungen – soll abschließend auch die Frage diskutiert werden, ob und wie sicher Glasimporte aus Köln im Nord- und Ostseeraum identifiziert werden können.

 

Der Schwerpunkt der Vorträge liegt auf den Ergebnissen der naturwissenschaftlichen Untersuchungen und deren Einordnung in  einen wirtschaftsgeschichtlichen Kontext; des Weiteren sollen die Beiträge aber auch Fragestellungen zu 1) Gläsergattungen (Hohlgläser, Perlen, Flachgläser); 2) Belege und Nachweise für Handel und Produktion; 3) mögliche Handelskontakte über die Häfen; 4) historische Umstände von Handwerkern und Händlern und 5) Glasrezepturen als Indikator für Handel, Kontakte und Kommunikation aufgreifen.

Auf Einladung des Sydvestjyske Museer wurde als Tagungsort Ribe ausgewählt. Neben den Vorträgen wird es die umfassende Möglichkeit geben, sich über die frühmittelalterliche Siedlung von Ribe und ihre reichen Funde zu informieren und diese in Vergleich zu den eigenen Hafenprojekten zu setzen. Darüber hinaus wird es die Möglichkeit geben, laufende archäologische Ausgrabungen im Stadtzentrum von Ribe zu besichtigen.

Das Programm und einen Bericht zum Workshop finden sie hier.

Dr. Michael Dodt, Universität Bonn/Römisch-Germanisches Museum Köln

Dr. Sebastian Messal, Deutsches Archäologisches Institut, Berlin

Bente Majchzack M.A., Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung, Wilhelmshaven

Dr. Morten Søvsø, Museum Ribe (Dänemark)

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